Am Sonntag, 11.10.2009, findet in der Ludwigsburger Innenstadt von 13.00 bis 18.00 Uhr zum ersten Mal das Kastanienbeutelfest statt. Die Bereiche Wilhelmstraße, Arsenalstraße, Schillerplatz und Myliusstraße werden an diesem Tag in Fußgängerzonen verwandelt, es gibt an diesem verkaufsoffenen Sonntagnachmittag eine Menge Aktionen und Angebote.
www.luis-ludwigsburg.de (Ludwigsburger Innenstadt e.V.) hat hierzu einen Übersichtsplan erstellt, denn wegen der geänderten Verkehrsführung wird wohl die Parkplatzsuche nicht ganz einfach, und auch die Busse fahren andere Routen.
Woher stammt der Begriff „Kastanienbeutel“? Der Ursprung des Namens für das neueste Ludwigsburger Fest liegt bei David Friedrich Beutel.
David Friedrich Beutel wurde Kastanienbeutel genannt und lebte im 18. und frühen 19. Jahrhundert.
Er war von Herzog Carl Eugen mit der Aufsicht über die Ludwigsburger Alleen beauftragt worden. Und diese Aufgabe nahm Beutel sehr ernst, heißt es in Brigitte Wolters Ludwigsburger Geschichten „Was mr net in dr Hand hat…”.
[Brigitte Wolter: ‘Was mr net in dr Hand hat…Ludwigsburger Geschichten’. Mit Fotos. 88 S. ISBN 3-932290-08-9. € 12]Vor allem im Herbst, wenn die Kastanien von den Bäumen prasselten, sei Beutel ständig in den Alleen gewesen, um die Baumfrüchte zu bewachen. Denn die waren für „seine Tiere” – die Rehe und Hirsche im Favoritepark – gedacht.
Kinder, die auch damals schon die fleißigsten Kastaniensammler waren, pflegte Beutel mit dem Ruf „Ihr Lausbube, lasset ihr glei meine Kastanie liege!” zu bremsen. Und Kindern wird auch zugeschrieben, dass sie eines Tages den Spitznamen „Kastanienbeutel” erfanden. Anfang des 20. Jahrhunderts soll es einen Nachfolger gleichen Namens gegeben haben, der ebenfalls als Alleenaufseher arbeitete.
Und spätestens seither haben die Ludwigsburger insgesamt ihren Spitznamen weg: die Kastanienbeutel.