In diesem Blogartikel erklärt Markus Lemcke, was ein Screenreader ist und wofür er benötigt wird.
Definition
Ein Screenreader ist eine Software, die den Bildschirm vorliest. Der gelesene Text kann per Sprachausgabe oder mit einer Braillezeile wiedergegeben werden. Die Braillezeile ist ein Ausgabegerät, welches den gelesenen Text in Brailleschrift (=Blindenschrift) ausgibt. Die Brailleschrift wird mit Stößeln dargestellt, die aus einer Fläche herausragen. Diese herausragenden Stößel bilden die Zeichen der Blindenschrift ab. Der blinde oder sehbehinderte Mensch kann mit seinen Fingerkuppen die Stößel abtasten und somit eine Bildschirmzeile lesen.
Zielgruppe
Blinde und sehr viel sehbehinderte Menschen arbeiten mit einem Screenreader.
Screenreader in verschiedenen Betriebssystemen
Leider ist das Auffinden der Screenreader in unterschiedlichen Betriebssystemen nicht so einfach. Deswegen folgt hier eine Liste mit Name des Betriebssystems und den Namen des Screenreaders:
• Windows -> Sprachausgabe
• IOS -> Voice Over
• Android -> Talkback
• Ubuntu -> Bildschirmleser
Jaws – ein kostenpflichtiger Screenreader
JAWS, Job Access mit Sprache, ist der weltweit beliebteste Bildschirmleser, der für Computerbenutzer entwickelt wurde, deren Sehverlust es ihnen unmöglich macht, Bildschirminhalte zu sehen oder mit der Maus zu navigieren. JAWS bietet Sprach- und Brailleausgabe für die gängigsten Computeranwendungen auf Ihrem Computer.
NVDA – ein kostenoser Screenreader
NVDA steht für NonVisual Desktop Access. NVDA ist ein Bildschirmausleseprogramm oder auch Screenreader und ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen den Zugang zu Computern. NVDA kann kostenlos heruntergeladen werden.
Braille – die Blindenschrift
Die Brailleschrift wird mit Stößeln dargestellt, die aus einer Fläche herausragen. Diese herausragenden Stößel bilden die Zeichen der Blindenschrift ab. Der blinde oder sehbehinderte Mensch kann mit seinen Fingerkuppen die Stößel abtasten und somit eine Bildschirmzeile lesen.
Bilder auf Webseiten benötigen Alternativtexte
Bilder sind für Screenreader ein Problem, weil Bilder nicht gelesen werden können. Deswegen benötigen Bilder einen Alternativtext. Dieser Alternativtext soll ganz grob beschreiben, was auf einem Bild zu sehen ist. Der Screenreader liest den Alternativtext vor.
Videos benötigen Untertitel oder eine Textabschrift
Videos sind für blinde Menschen nur per Ton wahrnehmbar, wenn es einen gibt.
Der Screenreader kann Videos nicht lesen. Deswegen ist es sinnvoll, den Videoinhalt als Textabschrift zur Verfügung zu stellen.
Menschen, die gehörlos sind, können Ton bei Videos nicht wahrnehmen. Für gehörlose Menschen ist ein Video, bei dem die Hauptinformation über Audio bzw. Ton übermittelt wird, ein Problem. Deswegen benötigen Videos einen Untertitel, in dem das gesprochene Wort nachgelesen werden kann.
Software muss screenreadertauglichkeit sein
Blinde Menschen haben eine viel kleinere Auswahl an Programmen, mit denen sie arbeiten können. Der Grund ist, dass viele Programme nicht screenreadertauglich sind. Damit eine Programmoberfläche screenreadertauglich ist, müssen die Obflächenkomponenten Texte enthalten, welche die Programmoberfläche beschreiben. Bei Java sind Swing und Javafx-Oberflächen screenreadertauglich, bei Microsoft Dotnet sind es Winforms-und WPF-Oberflächen, die screenreadertauglich sind.
Schlussbemerkung
Ein Screenreader ist eine tolle Software, die blinden und sehbehinderten Menschen hilft, Computer, Ipads und Smartphones zu bedienen.
Autor: Markus Lemcke